Dienstag, 14. April 2015

Der Weg hat viele Ziele

Seit Monaten oder eher Jahren schon bin ich selbst auf der Suche nach dem Sinn oder dem Ziel in meinem Leben. Dass ich dieses bisher nicht gefunden habe, wirkte sich sicherlich auch negativ auf meine generelle Gemütslage aus. Oder um es auf den Punkt zu bringen: es war oder ist einer der Gründe für meine Depressionen. Diese sind noch nicht verschwunden und vielleicht werden sie das niemals mehr tun. Aber ich merke, dass das fehlende Ziel in meinem Leben noch einen großen Anteil an den Depressionen hat. Und wie man so schön sagt: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.:)

Das Problem bei mir ist unter anderem, dass ich alles immer sofort erledigt haben will. Ich bin einfach noch sehr ungeduldig. Das können sicher einige von Euch nachvollziehen.;)

Wenn ich sage, ich würde vielleicht gerne ein Studium machen, dann denke ich direkt, das ist aber schwer, das hab ich doch nicht drauf. Ich sehe mich dann aber im Endstadium, indem ich alles Gelernte schon drauf haben muss. Dass ich das alles in den ganzen Semestern lernen würde, blende ich irgendwie immer aus. Wenn ich sage, ich wäre gerne Schriftsteller, dann muss ich meiner Meinung nach morgen schon ein Buch raus bringen oder schon einen Blog haben, den täglich 100.000 Menschen lesen.

Ich habe früher folgenden Satz nie wirklich verstanden: „Der Weg ist das Ziel“.

Und als ich in Düsseldorf von meinem japanischen Chef beim ersten Gespräch nach der Einstellung gefragt wurde: „Where do you see yourself in five years?“, habe ich ihm unerwarteter Weise irgendetwas vorgebrabbelt, von wegen ich sei  gerade froh, dass ich einen guten Job gefunden habe und hoffe, in diesem sicher und gut zu sein. Das habe ich damals sogar ernst gemeint. Ich hatte nie die Absicht, im kaufmännischen Sinne die Karriereleiter hochzuklettern und Beförderung nach Beförderung zu sammeln. Aber ein anderes klar definiertes Ziel hatte ich trotzdem nie.


Durch gegebene Umstände beim Fußball sah ich kürzlich, wie wichtig es ist, klare Ziele zu haben. Dabei ist es egal, ob es als Fußballteam ein gemeinsames Ziel ist, auf das man hinarbeitet. Oder ob es ein Ziel eines Einzelnen ist. Wenn ich ein klares Ziel vor Augen habe, dann weiß ich auch, wofür ich etwas mache und dann gehe ich es auch mit der nötigen Motivation an.
Es ist quasi der Treibstoff meiner Taten.

Mein Problem war bisher immer, dass ich nicht wirklich wusste, was ich mit meinem jetzt 30-jährigen Leben wirklich anfangen soll. Ich wusste immer nur, dass das Schreiben mir am meisten Spaß macht. Nicht nur des Schreibens wegen, sondern auch, weil ich das Gefühl habe, ich kann meinen Mitmenschen etwas geben. Sie vielleicht zum Nachdenken anregen, sie zum Lachen bringen oder sie sonst auf irgendeine Weise berühren und bewegen. Und wenn ich dann gelegentlich „Post“ von Euch bekomme, in der Ihr mir das schreibt, weiß ich, ich mach alles richtig!:)

Der Haken an dieser Sache ist aber, dass es dafür weder eine Ausbildung noch einen Studiengang gibt, bei der oder bei dem man genau das lernen kann. Und somit ist es schwierig, den Weg zu gehen. Besonders wenn man am liebsten davon leben will. Mittlerweile ist mir das aber in sofern egal, als dass ich jetzt erstmal nur den Weg gehe und dabei Spaß habe. Ich merke, es ist der richtige. Alles andere wird sich zur richtigen Zeit einfach fügen. Ich muss nur daran glauben und es wollen und erstmal „in die Handlung kommen“. Alles andere kommt von allein.

Und so mache ich jetzt Schritt für Schritt, anstatt direkt den einen großen, der mir nicht gelingen kann. Denn ich kann nicht einfach Blogger mit 1 Mio. Lesern sein. Dahinter stecken wahrscheinlich immer Monate und Jahre voller Arbeit.

Aber ich habe, wie Ihr ja schon mitbekommen habt, jetzt meinen eigenen Blog. Und der nächste Schritt wurde heute von mir getan: Ich habe einen eigenen Youtube-Kanal. Natürlich heißt auch er "Huylles Freiheit". Also, zumindest habe ich jetzt schon einmal einen erstellt. Videos sollen dann natürlich auch noch folgen.:)

Und so merke ich

- während ich diese Zeilen auf dem Balkon im schattigen Plätzchen bei stahlender Sonne schreibe –

wie ich einen Fuß vor den anderen setze, wie gut und richtig es sich anfühlt und wie ein Puzzleteil nach dem anderen das Gesamtbild komplettiert. Und so ist jeder einzelne Schritt ein Etappenziel auf meinem Weg.


Denn es ist doch so: Wenn ich morgen ohne Navi nach München fahren würde, müsste ich mir auch die Strecke auf der Karte anschauen, um zu wissen, welche Ausfahrten ich wann nehmen muss.  Also bestreite ich auch diesen Weg mit Etappenzielen. Und so ist es doch wahrscheinlich bei allen Dingen.

In diesem Sinne: „Der Weg hat viele Ziele.“

Euer Huylle

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