Samstag, 26. März 2016

Lichter Moment

Ich steige aus meinem Fenster
hinaus in eine andere Welt.
Das Dach, auf dem ich sitze,
von der Sonne erhellt.
Ihre Strahlen wärmen mein Gesicht,
während kühl der Wind
mir um den Rücken pfeift.

Kinder spielen Fußball im Park.
Ihre Stimmen kreischen zum Bass,
der aus dem parkenden Auto drückt.
Es öffnet seine Türen.
Es fliegen mir Verse um die Ohren,
die so fern des Szenarios scheinen,
und doch so gut passen.

Ich fühle mich, als schaute ich fern.
Ich bin hier oben und doch so fern.
Keiner nimmt mich wahr,
doch ich sehe
und ich höre.
Als liefe da unten ein Film
und ich sitze in der Loge.
Das Leben lebt und ich bin Zeuge.

Die Sonne scheint mir ins Gesicht.
Ich schaue nieder auf mein Buch.
Es lädt mich ein, sich zu füllen.

Ich schalte den Kopf aus
und lasse meine Hand die Kontrolle übernehmen.
Sie schreibt
gesteuert vom Herzen.
Es füllt sich Zeile um Zeile,
Seite um Seite.

Mein Kopf ist leer
und doch so voll.
Doch auch so leicht.
Wie seit einer Weile nicht.

Die Sonne strahlt auf meine Wangen.
Die gleichen Gedanken wie sonst in dunkler Nacht
wirken nun so klar.
Als brächte sie die Sonne ins Licht
und ich nähme sie gefiltert wahr.